Die Chronik von Franzenheim !
1098 erstmals urkundlich erwähnt,mit der Namensform "Brumtesma"
in einer weiteren Urkunde 1110 heißt es " Brantisma "
im 13. Jahrhundert folgen die Namensformen "Wrantisme"
"Vrantisme",dann im 14. Jahrhundert "Frantissem,Francissem,
Frantisheim" usw:
Der Namensforscher Wolfgang Jungandreas deutet die Form
"Brantisma", allerdings mit einem Fragezeichen,als Gegend wo Elche vorkommen,und damit,weil in dem Ortsnamen die Gallische Wurzel
"Brantos = Elenochse enthalten sein kann, als einen aus der Zeit der Treverer stammenden Ortsnamen.
Falls diese Deutung richtig ist, war die Franzenheimer Gegend schon in vorrömischer Zeit besiedelt.
Eindeutige Siedlungsspuren gibt es aus der Periode der Römerherrschaft. 1903 führten die Franzenheimer Bauern im Talbereich
des Franzenheimer Baches, etwa 3 Km. Richtung Kernscheid, am Westhang des Tales eine Raubgrabung durch,bei der das Provinzialmuseum ( heute Landesmuseum) Trier noch rechtzeitig eingreifen und vier schöne Porticus Säulen aus weißem Sandstein sowie
zwei Kupfermünzen ( 2 und 4 Jahrhundert) für das Museum sichern konnte. Die Reste des Eingangsbereich (Porticus) der römischen Villa,
die mit einer Badeanlage ausgestattet war,bilden heute das Glanzstück im Raum 15 des Museums (Römische Landwirtschaft)
Zahlreiche weiter Funde (Bleikiste von einem römischen Gräberfeld gefunden "auf Fließ" östlich der Straße nach Pluwig; eine Aschenkiste aus grauem Sandstein mit Inschrift, genauer Fundort (1866) unbekannt;
2 Steinsarkophake neben dem Thein Haus Nr 10) lassen vermuten, daß im Ortsbereich eine weitere römische Villa rustica (Bauernhof) bestand.
Zu ihren Einwohnern könnten die in der Inschrift auf der Sandsteinkiste
genannten Germanus und seine Frau Diucia gehört haben;das wären dann die ersten namentlich genannten Franzenheimer.
Die Überlieferung des treverischen Ortsnamens deutet darauf hin,daß die Besiedlung in der Spätantike und im frühen Mittelalter nicht völlig unterbrochen wurde und auch die Franken als die neuen Herren die relativ guten Möglichkeiten für Siedlung,Ackerbau und Viehzucht nutzten, auch wenn die schriftlichen Quellen darüber schweigen.
Der wichtigste Grundherr, dem die Franzenheimer Bauern im Mittelalter Dienste und Abgaben leisten mußten,war das Nonnenkloster St.Irminen -Oeren in Tier; die Mühle (1294 erwähnt ) auf der linken Seite des Franzenheimer Baches und zwei bis drei Bauernhöfe ebenfalls auf der Westseite gehörten zur Grundherrschaft bezw: Meierei Pellingen in der großen Grund und Gerichtsherrschaft des Benediktinerklosters St. Matthias-Eucharius um den Benrather Hof.
Beim jährlichen Gerichts und Dingtag auf dem Benrather Hof, wo die Schöffen zusammen kamen, erhielten die Franzenheimer eine extra - Verköstigung. ( Brot und Knoblauch ) Geringen Besitz hatten auch die Trierer Johanniterkommende. die Landeshoheit in der Herrschaft Franzenheim, zu der auch Kernscheid gehörte, gewann das Trierer Domkapitel; die Einkünfte hieraus bezog der Domprobst. Zusammen mit Ollmuth bildete Franzenheim die Pfarrei St. Thomas; die Kirche wurde 1794 zerstört.
Im Mittelalter war Franzenheim immer eines der kleinsten und ärmsten Dörfer der Gegend; es gab 10-12 Bauernstellen, die überwiegend Viehzucht, Weide und Waldwirtschaft betrieben; die Ackerflächen waren gering. Von 1539 existiert eine genaue Beschreibung der Gemarkung. Am Ende des 16.Jahrhunderts wurden drei Franzenheimer Frauen als Hexen angeklagt; ob sie verbrannt wurden, ist nicht sicher.1630 sind 18 bis 21 Haushaltungen in Franzenheim anzunehmen. Die schweren Verluste im 30 Jährigen Krieg dürften erst 100 Jahre später wieder ausgeglichen worden sein;um die Mitte des 18.Jahrhunderts wanderten drei Franzenheimer Familien, (Franzen Johann;Müller Matthias;Phlips Mathias) nach Neubeschenowa im Banat aus. (heute Rumänien) 1787 zählte das Dorf Franzenheim 36 Familien, ca. 175 Personen. Einen gewissen Aufschwung brachte die Eisengräberei im 19. Jahrhundert ( zwei Bergwerkstollen sind heute noch erhalten ) und die Lohgewinnung; die charakteristischen Zwergeichen prägen heute noch das Franzenheimer - Kernscheider Tal.